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Stilisierte Glühbirne auf gelbem Hintergrund

Aktuelle News ​aus ​der Wissenschaftskommunikation

ZDF/3sat: Themenschwerpunkt "KI – die neue Realität?"

Das Thema Künstliche Intelligenz bekommt immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Und die wird noch zunehmen, wenn ZDF und 3sat sich ab Mitte September des Themas annehmen – durch eine sechsteilige fiktive Serie ("Concordia – Tödliche Utopie"), die ab Samstag, 14. September 2024, 10 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar ist.

"Das Leben in Concordia ist frei, gerecht und familiär, überwacht durch Kameras und eine KI. Als ein Bewohner ermordet wird und Hacker in das System eindringen, droht die Gemeinschaft zu zerbrechen." (Quelle: ZDF)

Bild einer menschlichen Hand und einer Roboterhand, die auf die Zeichnung eines Gehirns zeigen, das zur Hälfte menschlich und robotisch ist. Symbolbild für KI.

Wie Wissenschaftler das Thema KI für die Zuschauerinnen und Zuschauer übersetzen:

Aus wissenschaftlicher Sicht – und vor allem mit Blick auf den Bereich Wissenschaftskommunikation – sehr spannend ist der begleitende Programmschwerpunkt "KI – die neue Realität?", der mit Dokumentationen, Beiträgen und Diskussionen das Thema beleuchtet.

 Hier, kurz und knapp, die wichtigsten Infos:

Repräsentative Umfrage

Das ZDF hat zum Thema KI zudem eine repräsentative Umfrage unter 1000 jungen Erwachsenen in Auftrag gegeben, die nach Angaben des Senders auch in Beiträge des Programmschwerpunkts einfließt. Auch erste Ergebnisse hat das ZDF schon bekanntgegeben: Der Frage "Wärst Du bereit, Dich komplett von einer KI überwachen zu lassen, wenn Du im Gegenzug persönliche Sicherheit und Datenschutz garantiert bekommst?" stimmten 35,8 Prozent der Befragten eher oder sogar ganz zu. Und 43,9 Prozent könnten sich tendenziell vorstellen, sich einen Chip implantieren zu lassen, der in Echtzeit ihren Gesundheitszustand überwacht und die Daten von einer KI auswerten lässt.

KI an der Universität Bayreuth

Auch an der Universität Bayreuth, die Mitglied der internationalen AI Alliance zur Entwicklung und Förderung offener Technologien für Software, Modelle und Tools der Künstlichen Intelligenz ist, nimmt das Thema Künstliche Intelligenz immer mehr Raum ein. Zuletzt hat die Universität dazu eine neue Forschungsinfrastruktur auf den Weg gebracht - das Research Center for AI in Science & Society (RAIS2). Diese zentrale Plattform zur Vermittlung von KI-Expertise an der UBT vernetzt Forschende, Entwicklerinnen und Anwenderinnen von KI-Methoden über alle Fakultäten hinweg. Hier widmen sich Expertinnen und Experten gemeinsam den aktuellen gesellschaftlichen, ökonomischen, ökologischen und technologischen Herausforderungen und Chancen, die KI mit sich bringt.

Konkret stützt sich das Forschungszentrum auf diese Säulen, die in Zukunft noch weiter ausgebaut werden sollen:

AI Technology (Lead: Prof. Dr. Anton Schiela) – Hier bündelt sich die theoretische und methodische Grundlage für die Aktivitäten des RAIS2 in Forschung und Lehre.

AI for Life Sciences (Lead: Prof. Dr. Jörg Müller) – Diese Säule fasst sowohl die Expertise in der Identifikation und Entwicklung von KI-Verfahren zur Beantwortung von Fragestellungen in den Lebenswissenschaften, als auch den Erkenntnisgewinn in den Lebenswissenschaften mit Methoden der Künstlichen Intelligenz zusammen.

AI for Materials (Lead: Prof. Dr. Johannes Margraf) – Die Verknüpfung von KI in den Materialwissenschaften und experimenteller Materialforschung verdeutlicht die gelebte Interdisziplinarität am Bayreuther Campus. Erwartet wird ein Alleinstellungsmerkmal mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit.

AI for Business and Industry (Lead: Prof. Dr. Agnes Koschmider) – Die Bedeutung von und das Volumen an Daten nimmt auch in Wirtschaft und Industrie kontinuierlich zu, was die Nachfrage nach Methoden steigert, um die Daten effizient zu analysieren und Künstliche Intelligenz effektiv einzusetzen. Diese Säule widmet sich speziell diesen Anwendungen, auch in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Entrepreneurship und Innovation an der Universität Bayreuth.

AI in Society (Lead: Prof. Dr. Lena Kästner) – Moderne KI-Systeme durchdringen zunehmend unseren Alltag. Vor diesem Hintergrund stellt diese Säule die Frage: Welche Auswirkungen hat der breite Einsatz von KI auf die moderne Gesellschaft?

AI for Environmental Sciences (Lead: Prof. Dr. Lisa Hülsmann– Ziel ist es, die zunehmende Fülle an Daten für die Erkenntnisgewinnung und Vorhersage in Umweltthemen zu nutzen und Lösungen für aktuelle Probleme wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Lebensraumverlust und Artensterben zu entwickeln.

Ländervergleichsstudie Wissenschaftskommunikation in Deutschland

Die Professionalisierung und Weiterentwicklung von Wissenschaftskommunikation nimmt deutschlandweit Fahrt auf. Die Einschränkung: Die Geschwindigkeit und die Dynamik zur Umsetzung dieser Ziele ist von Land zu Land unterschiedlich. Das hat eine Untersuchung der sogenannten „Transfer Unit“ ergeben, einem Gemeinschaftsprojekt der Wissenschaft im Dialog gGmbH und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Bundesländer setzen nach Angaben der Transfer Unit unterschiedliche Schwerpunkte: 

  • Wissenschaftskommunikation im Sinne eines Technologietransfers ist bisher stärker verankert, aber die gesellschaftliche Dimension von Wissenschaftskommunikation gewinnt an Bedeutung.
  • Einige Bundesländer fokussieren eher den Wissenstransfer und die Anwendung wissenschaftlichen Wissens, z. B. in Industrie und Wirtschaft – andere Bundesländer haben eine eher normative Perspektive auf Wissenschaftskommunikation als gesellschaftliche Aufgabe mit einer breiteren Öffentlichkeit als Zielgruppe
  • Trotz der Unterschiede in den Begrifflichkeiten und Schwerpunktsetzungen ähneln sich die übergeordneten Ziele stark, z. B. Legitimität für die Wissenschaft schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit steigern, einen Kulturwandel innerhalb der Wissenschaft gestalten, sowie Leistungen für das Gemeinwohl erbringen (z. B. wissenschaftliche Aufklärung, Falsch- und Desinformationen entgegenwirken).
  • Die Bundesländer schaffen vor allem strukturelle Anreize, damit in erster Linie Hochschulen, aber auch Stiftungen, Akademien, Museen und weitere Akteure vor Ort die anvisierten Ziele praktisch umsetzen.
     

Nachfolgend finden Sie einen Link zur Website von Transfer Unit. Dort finden Sie sowohl zum Download die Ländervergleichsstudie Wissenschaftskommunikation in Deutschland Status Quo in den Ländern“ als auch die „Vertiefungsstudie Bayern“.

Preis für „forum1.5“

Foto des Teams von forum1.5 bei der Preisverleihung

Das Team von forum1.5 bei der Preisverleihung im Rathaus.

Die Stadt Bayreuth würdigt die Arbeit der Initiative „forum1.5“ mit dem Umwelt- und Naturschutzpreis 2024. Wie Oberbürgermeister Thomas Ebersberger mitteilt, hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einen entsprechenden Beschluss gefasst. Das „forum1.5“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung, „ist eine Plattform für alle, die sich in Bayreuth und der Region für eine klimagerechte Zukunft einsetzen und vor Ort den Weg in eine nachhaltige Zukunft wirksam mitgestalten wollen.“ Sie basiert auf einer Initiative der Professur für Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Bayreuth unter der Leitung von Professor Dr. Manfred Miosga.

 „Von einem universitären Forschungsprojekt hat sich das Forum zu einer anerkannten Plattform für die Diskussion von Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung entwickelt“, so Oberbürgermeister Ebersberger. Es stehe für einen offenen und konstruktiven Austausch zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik. Es ist also auch ein hervorragendes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Stadtgesellschaft einzubringen. Wissenschaftskommunikation zeigt Wirkung! Der Umwelt- und Naturschutzpreis der Stadt wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 2.500 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung des „forum1.5“ wird der Umwelt- und Naturschutzpreis bereits zum 22. Mal verliehen. Eine Auflistung aller bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger bietet die Stadt auf ihrer Homepage unter: 

Ausschreibung für den Communicator-Preis 2025 läuft

DFG würdigt herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation mit 50.000 Euro Preisgeld.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ für 2025 ausgeschrieben. Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder an ein Forschungsteam für herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation vergeben und ist mit 50.000 Euro dotiert. Der Preis soll Forscherinnen und Forscher aller Fachgebiete motivieren, dass sie ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr Fachgebiet einem breiten Publikum auf besonders innovative, vielfältige und nachhaltige Weise zugänglich machen und sich so für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft engagieren, heißt es in einer Mitteilung der DFG und des Stifterverbandes.

Es sind sowohl Selbstbewerbungen als auch Vorschläge möglich. Die Ausschreibung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland tätig sind. Mit der Auszeichnung und dem Preisgeld wollen DFG und Stifterverband die Preisträgerinnen und Preisträger dabei unterstützen, ihre Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation weiterzuentwickeln. Bewerbungen und Vorschläge können bis zum 30. September 2024 über das elan-Portal der DFG eingereicht werden. Weitere Informationen gibt es hier: Communicator-Preis 

Tübinger Team war Preisträger 2024

2024 ging der Communicator-Preis an das Team „Cyber and the City“– Ulrike von Luxburg, Professorin für die Theorie des Maschinellen Lernens, Tim Schaffarczik, Doktorand für Empirische Kulturwissenschaft, sowie Thomas Thiemeyer, Professor für Empirische Kulturwissenschaft (alle Universität Tübingen). Sie erhielten die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragende und vielfältige Wissenschaftskommunikation zur Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung „Cyber and the City: Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen“.