Nachhaltiges Produktdesign hat sich zu einem Schlüsselelement der heutigen industriellen Praxis entwickelt, was auf die zunehmende globale Besorgnis über Umweltzerstörung und Ressourcenverknappung zurückzuführen ist. Die Integration von präzisem technischem Design und technischen Anreizen mit Nachhaltigkeitsüberlegungen ist jedoch noch selten. D3MAT befasst sich mit der Reduzierung der Materialmenge in Produkten während der Entwurfsphase, wobei computergestütztes Engineering und fortschrittliche additive Fertigungsmethoden eingesetzt werden, um die Entwicklung innovativer, nachhaltiger und vielseitiger Produkte zu beschleunigen. Ziel ist es, flexible, übertragbare und skalierbare algorithmische Strategien zu entwickeln, die auf Umweltaspekten basieren und durch eine nachhaltige, leistungsorientierte und adaptive Handorthese validiert werden.
Das übergreifende Ziel von D3MAT ist es, die Prinzipien des zirkulären Produktdesigns voranzutreiben, insbesondere im Zusammenhang mit rechnergestützten Ansätzen, ohne dabei an Leistung einzubüßen. Dabei zielt D3MAT auf komplexe Design- und Fertigungssysteme mit Schwerpunkt auf räumlicher und zeitlicher Produktanpassung ab und soll einen übertragbaren Ansatz bieten, der in verschiedenen Branchen wie Robotik, Automobilbau, Luft- und Raumfahrt und Sporttechnik anwendbar ist.
Die Initiative ist Teil der Zusammenarbeit zwischen der Universität Bayreuth (UBT) und der Deakin University (DU) und wurde von dem gemeinsamen Doktoranden Niko Nagengast und dem Doktoranden Marco Wimmer (UBT) entwickelt und. Projektleiter sind Prof. Dr. Frank Döpper (Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, UBT), Prof. Dr. Franz Konstantin Fuss (Lehrstuhl für Biomechanik, UBT) und Dr. Clara Usma-Mansfield (Fakultät für Ingenieurwissenschaften, DU). D3MAT wird auch zwei weitere gemeinsame Promotionsprojekte zwischen der Universität Bayreuth und der Deakin University umfassen, die eine weitere Zusammenarbeit und Forschung auf internationaler Ebene fördern. Unterstützt von den Industriepartnern medi, AM Polymers, voxeljet und robotif stellt das Projekt die Anwendbarkeit und Skalierbarkeit der Handorthesen und des gesamten Forschungsansatzes sicher.
Der offizielle Startschuss für das Projekt ist für Anfang 2025 geplant. Die internationale Koordination wird vom Gateway Office der Universität Bayreuth in Melbourne übernommen.
