Das neue anwendungsorientierte Projekt mit dem Titel „BacToMagicle“ zielt auf die Herstellung maßgeschneiderter magnetischer Nanopartikel ab, die von neuartigen, gentechnisch veränderten Bakterien produziert werden und beispielsweise für die hochauflösende Magnetpartikel-Bildgebung (MPI) geeignet sind. Die wissenschaftlichen Grundlagen dieser und weiterer Anwendungen wurden im Projekt „Syntomagx“ gelegt, das die Erforschung magnetischer Bakterien erheblich vorangebracht hat. Vor allem die genetischen Voraussetzungen für die bakterielle Produktion magnetischer Nanopartikel und ihre Übertragbarkeit auf weitere Organismen werden jetzt sehr viel besser verstanden als noch vor wenigen Jahren.
„Gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freue ich mich sehr über die Förderung unseres Anschlussprojekts, das konkrete biomedizinische Anwendungen bakterieller magnetischer Nanopartikel in greifbare Nähe rücken lässt. Den chemisch synthetisierten magnetischen Nanopartikeln, die derzeit kommerziell verfügbar sind, werden die von uns anvisierten Nanopartikel, die von transgenen Bakterien erzeugt werden, in mehrfacher Hinsicht überlegen sein: Sie sind vielseitiger und flexibler anwendbar, und sie können unter nachhaltigen Herstellungsbedingungen zunehmend kosteneffizient erzeugt werden“, sagt Prof. Dr. Dirk Schüler.
Im Hinblick auf das langfristige Ziel einer kommerziellen Verwertung wird er zusammen mit seinem Bayreuther Team und mehreren biomedizinischen Kooperationspartnern die praktische Anwendbarkeit prüfen und die Nachfrage nach hochwertigen, bakteriell erzeugten magnetischen Nanopartikeln evaluieren. „Ich stelle mir vor, dass unsere bakteriell gewonnenen Partikel den biomedizinischen Markt für magnetische Nanopartikel revolutionieren können: Genetisch maßgeschneiderte und hochfunktionalisierte Nanopartikel aus bakterieller Produktion sind für ein breites Spektrum innovativer Anwendungen geeignet – bis hin zu neuesten biomedizinischen High-Tech-Verfahren“, sagt Schüler.
Weitere Informationen
zu den Proof of Concept Grants (PoC-Grants) des Europäischen Forschungsrats: https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/portal/screen/opportunities/topic-details/erc-2023-poc